Die Schweiz will in der digitalen Welt eine führende Rolle spielen. Ist die Regierung bereit? Der «Digital-Check» gibt Aufschluss.
Guy Parmelin, Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)
Der passionierte Weinbauer war bereits in der Vergangenheit digital – rot oder weiss – unterwegs. Seitdem der Waadtländer aber im Bundesrat sitzt, ist das Thema ungleich ernsthafter geworden. Seither nämlich lässt ihn das Thema Cybercrime nicht mehr los. Es fing zwei Wochen nach Amtsantritt an (Januar 2017); damals wurde ein riesiges Datenleck bei der Rüstungsschmiede Ruag entdeckt. Russische (Staats-)Hacker hatten sich via Ruag tief ins Netzwerk der Bundesverwaltung eingegraben und 20 Gigabyte Daten entwendet.
Während seine persönliche Affinität zur Digitalisierung eher bescheiden ist und er auch schon mal von der «Digitalhysterie» redete, ist er nun von Berufs wegen zur digitalen Mobilmachung gezwungen. Denn die Server des VBS stünden «täglich» unter Beschuss, sagt er selber. Wie wichtig diese Art von Landesverteidigung ist, zeigte sich auch nach dem jüngsten Fall russischer Spionagetätigkeit, als sich Agenten aus Moskau ins Datennetz des dem VBS eigenen Labor Spiez einloggen wollten.
Diesen Sommer nun startete in der Rekrutenschule ein erster Cyberlehrgang. Die digitalen Soldaten sollen künftig die Infrastruktur der Armee schützen.
Berufliche Affinität: 3
Persönliche Affinität: 1