Die Schweiz will in der digitalen Welt eine führende Rolle spielen. Ist die Regierung bereit? Der «Digital-Check» gibt Aufschluss.
Wer hat das Zeug zum Digital-Turbo?
Im Kandidatenkarussell ist keiner mit ausgeprägter Digitalkompetenz. Nicht so schlimm, findet Digitalexperte und FDP-Nationalrat Marcel Dobler: «Künftige Bundesräte müssen nicht unbedingt spezielle IT-Kenntnisse mitbringen. Viel wich-tiger ist, dass sie die Notwendigkeit für digitale Themen sehen und diese vorantreiben.»
Fast schon gesetzt als Schneider-Ammanns Nachfolgerin ist FDP-Ständerätin Karin Keller-Sutter. In der Wirtschaft ist sie gut vernetzt, als Treiberin für neue Technologien hat sie sich aber noch nicht hervorgetan. Lobbyist Lorenz Furrer bescheidet ihr aber durchaus eine digitale Affinität, zumal -Keller-Sutter etwa als Präsidentin der Swiss Retail Federation stationäre Läden wie auch -Online-Shops vertritt. Etwas offener scheint das Rennen für einen Bundesratssitz hingegen in der CVP. Valable Chancen hat National-rätin Viola Amherd.
Als Anwältin ist die Walliserin eher vertraut mit Paragrafen als mit Bits und Bytes. Digitale Erfahrung bringt sie jedoch als Präsidentin von Glasfasernetz Schweiz mit. Zudem macht sie sich in der Kommission stark für digitale Themen.
«Bei ihr sehe ich grosse Chancen, dass sie diese als Bundesrätin vorantreibt», sagt Furrer. Für Leuthards Nachfolge -infrage kommen auch Ständerat Peter Hegglin und Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter. Beide sind zwar wirtschaftsnah, jedoch im traditionellen Sinn: Schneider-Schneiter ist Präsidentin der Basler Handelskammer, Hegglin Präsident der Branchenorganisation Milch.