Konzerne wie Nestlé produzieren jedes Jahr Millionen Tonnen Plastik-Abfälle. Nun versprechen sie Besserung. Ob sie das Problem in den Griff bekommen?
Pro
Plastik ist nahezu unverwüstlich. Es wird Hunderte Jahre dauern, bis die Unmengen an Plastik abgebaut sind, die in die Umwelt entlassen wurden, seit er in den fünfziger Jahren seinen Siegeszug rund um die Welt antrat.
«Doch eigentlich brauchen wir ja nur Verpackungen, die das Lebensmittel ein paar Monate oder allenfalls ein paar Jahre schützen», sagt Selçuk Yildirim. Professor an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
Contra
Die Suche nach Alternativen zum Kunststoff läuft deshalb heiss. Selçuk Yildirim erforscht, ob sich Proteine von Krustentieren und Insekten oder Abfallprodukte wie Kaffeesatz oder Kartoffelschalen eignen, um Verpackungen herzustellen. Klar ist: Karton ist nur bedingt eine Alternative zu Plastik.
Um die gleiche Schutzwirkung zu erzielen wie mit einer zwei Millimeter dünnen Plastikfolie, bräuchte es eine fünf bis sechs Meter (!) dicke Kartonschicht. Auf dem Markt gibt es Bioplastikverpackungen, die aus Mais oder anderen nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden.
So stellte etwa Coca-Cola vor fünf Jahren eine Pet-Flasche auf der Basis von Zuckerrohr vor. Das Problem: Der pflanzenbasierte Plastik braucht Boden und konkurrenziert damit die landwirtschaftliche Produktion.