Konzerne wie Nestlé produzieren jedes Jahr Millionen Tonnen Plastik-Abfälle. Nun versprechen sie Besserung. Ob sie das Problem in den Griff bekommen?
Pro
Weltweit werden nur gerade 9 Prozent des Plastiks rezykliert. Der Rest wird in Deponien unter die Erde gebracht oder er landet in den Ozeanen. Ein Hindernis sind Verpackungen, die aus mehreren Schichten bestehen, was die Wiederverwertung schwierig macht.
Das zeigt das Beispiel Tetrapak, von denen in der Schweiz jedes Jahr 700 Millionen in die Einkaufskörbe wandern – ohne dass sie nach Gebrauch wiederverwertet würden. Ein Recyclingprojekt von Aldi scheiterte 2019. Der Billiganbieter hatte zwar einen Entsorger gefunden, der in der Lage war, Getränkekartons fachgerecht zu entsorgen und den Plastik herauszulösen.
Aldi musste aber feststellen, dass 70 Prozent der bei ihm deponierten Getränkekartons von anderen Anbietern stammten und dass die Konkurrenz nicht mitzog.
Contra
Recycling ist anspruchsvoll. Es erfordert funktionierende Strukturen, umweltbewusste Konsumentinnen und Konsumenten und vertrauenswürdige Akteure, um zu verhindern, dass der Plastik nicht doch auf eine Deponie landet. Recycling gelingt selbst bei uns nicht immer.
Und noch weniger in Ländern mit tiefen und mittleren Einkommen und schwachen staatlichen Strukturen. Konzerne wie Nestlé investieren deshalb in die Infrastruktur der Abfallwirtschaft.