Konzerne wie Nestlé produzieren jedes Jahr Millionen Tonnen Plastik-Abfälle. Nun versprechen sie Besserung. Ob sie das Problem in den Griff bekommen?
Pro
Ältere Semester erinnern sich: Früher war es in der Schweiz in vielen Dörfern üblich, die Milch am Morgen oder am Abend selber und mit dem eigenen Kesseli in der Milchhütte abzuholen. Heute heisst das «Refill» und erlebt gerade eine Renaissance.
So basieren etwa die Unverpackt-Läden, von denen es in der Schweiz bereits gegen fünfzig gibt, darauf, dass man sein eigenes Gebinde mitbringt. Doch auch Giganten wie Nestlé surfen auf der Refill-Welle: Der Konzern bietet zum Beispiel Tierfutterprodukte von Purina in den Nestlé-Shops im Dispensersystem an.
Nun will Nestlé auch mit dem Detailhandel zusammenarbeiten: In Chile läuft ein Pilot für einen Lieferdienst, der Hundefutter nach Hause bringt. «Wir haben bereits 13'000 Dosierungssysteme in mehr als 40 Ländern installiert und planen, bis 2021 weitere 10'000 hinzuzufügen», so Nestlé.
Contra
Aus Sicht des Planeten gibt es gegen Refill kaum etwas einzuwenden. Verpackung vermeiden – besser geht es kaum. Zudem ist der Verkauf auf Mass ein gutes Instrument, um Waste zu vermeiden.
Einziger Moll-Ton: Dosierungssysteme dürften vor allem in städtischen Gebieten zum Zug kommen. In ländlichen Regionen, wo die Wege weiter sind, wird es kaum Sinn machen, Dispensersysteme auszurollen.