Konzerne wie Nestlé produzieren jedes Jahr Millionen Tonnen Plastik-Abfälle. Nun versprechen sie Besserung. Ob sie das Problem in den Griff bekommen?
Pro
Und schliesslich wird sich das Plastikproblem nicht ohne Innovation lösen lassen. Es braucht die Bereitschaft, ausgetretene Pfade zu verlassen. Tolle Beispiele dafür sind die Zahnpastatabletten von Unilever als Ersatz für die Zahnpasta in der Plastik-
tube. Procter & Gamble hat kleine Pads entwickelt, die erst zu Seife, Shampoo oder Waschmittel werden, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen.
Verpackt sind beide Innovationen in einem biologisch abbaubaren Karton. Soda-Stream ist ein schlagendes Beispiel dafür, wie sich Plastik reduzieren lässt – indem man die Kohlensäure zu Hause selbst ins Wasser pumpt, anstatt Wasserflaschen über Tausende Kilometer zu transportieren.
Contra
Konsumgewohnheiten lassen sich nicht von heute auf morgen verändern – zumal sich die der Wegwerfgesellschaft, wie wir sie heute kennen, über Generationen eingespielt und verfestigt haben. Die Bereitschaft, neue Produkte zu akzeptieren, ist
gering.
Einer Studie von Bain & Company zufolge scheitern unglaubliche 80 bis 85 Prozent der Innovationen im Konsumgüterbereich. Dazu kommt, dass fast drei Viertel der Unternehmen ihre Ausgaben für F&E zwischen 2006 und 2017 reduziert haben. Das sind schlechte Voraussetzungen, um das Plastikproblem zu lösen.