850'000 Mahlzeiten will das Portal «Too good to go» bisher vor dem Abfall gerettet haben, alleine in der Schweiz. Soweit die Theorie.
- Kapitel 1Purpose und Profit
- Kapitel 2These: Zahlen sind nicht die ganze Geschichte
- Kapitel 3These: App verleitet zu erhöhter Produktion
- Kapitel 4These: Für Greenwashing missbraucht
- Kapitel 5These: Fördert Schnäppchenmentalität
- Kapitel 6These: «Gerettete Mahlzeiten» werden doch weggeworfen
- Kapitel 7These: Bedürftige gehen jetzt leer aus
Das Startup wirbt damit, in der Schweiz bereits rund 850'000 Mahlzeiten gerettet zu haben. Nur: Diese Zahl wird intern bei Too Good To Go eruiert und sagt nichts darüber aus, ob die Betriebe tatsächlich weniger wegwerfen.
Gegencheck, ob Abfall reduziert wird
Denn das liesse sich nur mit Messungen überprüfen und die sind bei Too Good To Go nicht Pflicht. «Das wäre eine unnötige Hürde für Partner, die sich enagieren möchten». Viele würden jedoch regelmässig Erfolgsberichte an Too Good To Go schicken.
«Jede Wundertüte, die abgegeben werden kann, ist ein erreichtes Ziel», schreibt die Migros auf die Frage, ob sich der Grossverteiler ein konkretes Ziel gesetzt habe.
Das sieht Claudio Beretta anders: «Die Betriebe sollten sich darauf verpflichten müssen, dass sie messen, was sie wegwerfen», sagt der Anti-Waste-Spezialist; «damit man sehen kann, ob es auch tatsächlich zu einer Reduktion kommt».
Too Good To Go schreibt dazu: «Der Kampf gegen Waste ist ein Prozess, der für manche Partner mit der Anmeldung auf der App beginnt». Die App mache das Problem der Verschwendung sichtbar, «und das ist ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Handlungsweise».