Wenn die Welt aus dem Corona-Koma erwacht, wird sie eine andere sein: Neue Realitäten entstehen, bestehende Trends beschleunigen sich massiv.
- Kapitel 1Die Industrie dreht die Globalisierung zurück
- Kapitel 2Big Pharma ist nicht mehr böse
- Kapitel 3Gastronomie und Events werden stärker denn je
- Kapitel 4Der Tourismus wird sich auf das Lokale verlagern
- Kapitel 5Onlineshopping hebt ab
- Kapitel 6Die Digitalisierung bekommt einen riesigen Push
- Kapitel 7Die Arbeitswelt wird flexibler und lokaler
- Kapitel 8Das Militär erlebt einen Aufschwung
- Kapitel 9Gesundheits- und Energiepolitik werden nationaler
- Kapitel 10Umweltschutz ist nicht mehr prioritär
- Kapitel 11Die Wohlstandsschere öffnet sich weiter
- Kapitel 12Der Staat wird stärker als je zuvor
- Kapitel 13Die Politik wird nationalistischer und gefährlicher
- Kapitel 14Die geopolitische Orientierungslosigkeit nimmt zu
Ganz anders sieht es aus im Event-Geschäft und in der Gastronomie. Keine anderen Branchen sind vom Lockdown so stark betroffen, die Umsätze sind quasi auf null gesunken.
Und das dürfte auch noch länger so bleiben, wegen des Verbots von Grossveranstaltungen und der weltweiten Reisebeschränkungen. Zahlreiche Pleiten sind zu erwarten, die Ersten hat es schon getroffen: in Zürich etwa das Zwei-Sterne-Restaurant Ecco im Hotel Atlantis, ein kulinarisches Aushängeschild der Stadt.
Doch wenn die Welt die Mundschutzmaske an den Nagel hängt, werden diese Branchen zurückkommen, stärker als je zuvor. Denn Geselligkeit ist ein menschliches Grundbedürfnis, und gutes Essen und Gastfreundschaft sind Luxusgüter, die man online nicht bestellen kann.
«Darum bin ich überzeugt, dass die Menschen nach der Krise ihre wiedergewonnene Freiheit geniessen möchten – und Restaurants und Bars auch wieder besuchen werden», sagt etwa Bindella-Chef Rudi Bindella junior.
Ein grosses Nachholbedürfnis
Sobald Spiele vor Publikum erlaubt sind, werden auch die Stadien wieder voll sein: «Vielleicht noch voller, da ein gewisser Nachholbedarf besteht», sagt Adrian Arnold, Kommunikationschef des Schweizerischen Fussballverbands: «Die Leidenschaft für Fussball, die Lust auf Unterhaltung und Emotionen sind Bedürfnisse, die nicht einfach verschwinden.»
Und nach der Überdosis Netflix und Trash-TV lechzen die Menschen nach intellektueller Stimulanz. Der Kulturbereich wird vom Ende des Lockdown enorm profitieren: «Die Magie eines Konzerts kann man nur live erleben.
Man will sie mit anderen teilen und sich anschliessend im Foyer über die erlebten Empfindungen austauschen», sagt Numa Bischof Ullmann, Intendant des Luzerner Sinfonieorchesters: «Für alle Kunstformen wird es nach der Krise ein grosses Nachholbedürfnis geben.»