Die Welt nach Corona Titel BILANZ

Wirtschaft, Politik, Arbeit: Wie die Pandemie alles verändern wird

Von Marc Kowalsky
am 06.05.2020 - 15:27 Uhr
Quelle: Keystone, Shutterstock, Getty Images, Ivo Scholz/swiss-image.ch, Stefan Albrecht/PR

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Wenn die Welt aus dem Corona-Koma erwacht, wird sie eine andere sein: Neue Realitäten entstehen, bestehende Trends beschleunigen sich massiv.

Auch das Gesundheitswesen wird einen Schub bekommen in der Post-Corona-Welt. Was zur Bekämpfung der Krise und ihrer Folgen ausgegeben werden muss, ist ein Vielfaches von dem, was vorher von der Politik aus Geldmangel abgelehnt wurde. Auch in der Schweiz.

Zwar hat das Land mit 13 Prozent des BIP bereits eines der teuersten Gesundheitswesen der Welt, doch nun zeigt sich, dass die Mittel teilweise falsch alloziert waren.

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Als die Krise ausbrach, fehlte es an Essenziellem: an der Übersicht über die Betten in den Intensivstationen, an Gesichtsmasken, Desinfektionsmittel, Schutzkleidung, Wirkstoffen für Medikamente.

Weil 70 Staaten Handelsbeschränkungen für diese Güter erlassen hatten, konnten sie anfangs auch nicht importiert werden. In anderen Ländern fehlte es gar an Intensivbetten und Beatmungsgeräten.

Pandemieprodukte national zu produzieren, wird nun in vielen Staaten politische Strategie sein. Auch in der Schweiz: «Die Diskussionen mit den entsprechenden Behörden haben begonnen», sagt Claus Martini von IVF Hartmann: «Ich gehe davon aus, dass das kommen wird.»

(200311) -- BEIJING, March 11, 2020 (Xinhua) -- A staff (front) inspects the masks at a medical mask production workshop of the Naton Medical Group in Beijing, capital of China, March 11, 2020. Approved by local authorities, the Naton Medical Group in Beijing has set up a facial mask production line to ensure the supply of facial masks during the fight against the novel coronavirus epidemic. (Xinhua/Ren Chao) (KEYSTONE/XINHUA/Ren Chao)
Foto: Keystone
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Jedes Land denkt zuerst an sich

Das Primat der Autarkisierung gilt auch für die Energiepolitik. Zwar war die Stromversorgung von der Pandemie nicht betroffen, und infolge des Shutdowns von Geschäften, Büros und Teilen der Industrie gibt es erst einmal eine Energieschwemme.

Doch in der Corona-Krise hat sich gezeigt, dass jedes Land zuerst an sich denkt. Das wird bei der nächsten Krise auch der Fall sein, wenn es um Energie geht, etwa bei grossflächigen Blackouts.

Die eine Seite wird daher die erneuerbaren Energien stärker ausbauen wollen (in der Schweiz: Wasser und Sonne), die andere wird versuchen, die Laufzeiten der bestehenden Kraftwerke zu verlängern.

Und dass die Pflichtlager für Öl ebenso erhöht werden wie für Nahrungs- und Medizinalgüter, ist abzusehen.